Der Bus der unsere Reisegruppe nach Lingen (Ems) fährt, stand schon um 7:15 Uhr abfahrtbereit auf dem Marktplatz in Mehr, als ein plötzlicher Regenschauer für einen schnellen Einstieg in den Bus sorgte. Pünktlich um 7:30 Uhr begann unsere Reise im strömenden Regen. Wir aber saßen im angenehm temperierten Bus.
Nach dem Check-In im Bus durch den Reiseleiter, fuhren wir auf der A-31 unserem Ziel Lingen-Hanekenfähr, dass der Reiseleiter während der Fahrt so beschrieb, entgegen.
Eingebettet in die ursprüngliche Landschaft zwischen Ems und Dortmund-Ems-Kanal, liegt auf einer Landzunge „Hanekenfähr“. Hanekenfähr ist ein Gebiet an der Ems zwischen Lingen-Schepsdorf, Darme und Emsbüren -Elbergen im Landkreis Emsland. Bis ins 19. Jahrhundert wurde an dieser Stelle die Ems von einer Fähre gekreuzt. Die Ems entspringt in der Senne bei Schloss-Holte-Stuckenbrock, und mündet nordwestlich von Emden zwischen Pilsum und Eemshaven in die Nordsee. Die Ems ist 371 Kilometer lang, davon sind 206 Kilometer schiffbar. In Hanekenfähr vereinigt sich für einen kurzen Abschnitt „Die Ems mit dem Dortmund-Ems-Kanal“ der 1892 bis 1899 gebaut wurde. Das Ruhrgebiet wurde damit über das Kanalsystem an die Nordsee und an die großen Welthandelswege angeschlossen. Heute ist Hanekenfähr als Knotenpunkt im Wasserstraßennetz der Ems sowie als Naherholungsgebiet bedeutsam. Darüber hinaus beginnt in Hanekenfähr der Ems Vechte – Kanal, erbaut nach dem Deutsch-Französischem Krieg 1870-71 unter anderem von mehr als 2000 französischen Kriegsgefangenen, die in einem schnell errichteten Barackenlager unter schlechten hygenieschen Bedingungen in der Nähe von Hanekenfähr hausten. Die Lingener Bevölkerung nannte das Barackenlager „Neu Sedan“.
Der Ems-Vechte-Kanal hat heute nur noch Bedeutung für die Freizeitschifffahrt. Mehrere Jachthäfen befinden sich rund um „Hanekenfähr“. Die Ems wird unterhalb des Dortmund-Ems-Kanals durch ein Wehr im Volksmund „Wasserfall“ genannt aufgestaut, um eine konstante Wasserhöhe im Kanal zu gewährleisten. Auf der Landzunge zwischen Ems und Dortmund-Ems-Kanal befindet sich ein Hotel, ein Campingplatz und eine Ferienhaussiedlung.
Unser Fahrgastschiff, die „Stadt Lingen“ lag nur wenige Schritte von unserem Busparkplatz entfernt und der Zugang war barrierefrei möglich. Das Schiff hat 80 Plätze unter Deck und auf dem Oberdeck 60 Plätze, da wir das ganze Schiff gechartert haben, hatten wir alle Plätze für uns. In dem Moment als wir an Bord gingen, hörte es auf zu regnen und wir konnten eine sehr schöne 3-stündige Schifffahrt auf der Ems genießen. Vorab gab es unter Deck auf gedeckten Tischen ein leckeres Frühstück mit ausreichend Kaffee oder Tee. Die Fahrt führte uns durch die Alte Fahrt mit seinen Jachtclubs und dann zu einem interessanten Industrieterain, vorbei an der Schleuse „Gleesen“ in das Naturschutz- und Naherholungsgebiet der Ems. Es war eine sehr schöne Schiffstour, erklärt auch von unserem Schiffsführer Dieter Anton.
Zurück in Hanekenfähr stiegen wir in unseren Bus und fuhren zum Mittagessen zum „Lohner-See“, einem Freizeit-See von 11ha Fläche, der bei einem Autobahnbau entstanden ist.
„Vamos a la Playa“ Strandurlaub in Wietmarschen. Im Sommer erinnert der Sandstrand an mediterrane Landschaften. Der Bus parkte auf einer Wiese direkt vor dem Restaurant. Im Restaurant hatte man schon für uns 50 Plätze reserviert mit Blick auf den See. Essen konnte man nach Karte und die Speisen waren reichhaltig. Die Bedienung war sehr freundlich und schnell. Nach dem Essen gab es noch Kaffee und Kuchen oder einen Spaziergang am See entlang. Die Rücktour von Wietmarschen nach Haffen-Mehr verlief dank eines vorausschauenden Navis problemlos, einen Stau von einer Stunde und acht Minuten hatte das Navi im Bereich „Gescher“ gemeldet, daraufhin hat der Bus die Autobahn in Heek verlassen. Das war eine gute Entscheidung und wir waren pünktlich um 19:00 Uhr mit einsetzendem Regen zurück in Mehr. Ich denke diese Reise hat wohl allen gefallen.
Man freut sich schon auf eine neue Reise im kommenden Jahr.
Friedrich Michelbrink